
Beim Reizdarmsyndorm -kurz RDS- handelt es sich um eine Funktionsstörung des Verdauungstracktes: Bauchkrämpfe, Durchfall und Verstopfung im Wechsel und Völlegefühl mit Blähungen. Eine eindeutige Diagnose ist somit schwierig, da diese Symptome dem Krankheitsbild verschiedener Störungen des Magen-Darm-Traktes ähneln. Momentan wird die Zahl der Leidenden auf rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland geschätzt und ist damit die häufigste Erkrankung des Bauchraumes.
Beschwerden.
Die mit RDS verbundenen Beschwerden können sich nach einer Mahlzeit, bei Stress oder während der Menstruation äußern. Neben Schmerzen und Verdauungsbeschwerden klagen Patienten auch über Blähungen und ein Gefühl unvollständiger Entleerung beim Stuhlgang. Einige Patienten beschreiben häufige Episoden, während andere von langen symptomfreien Perioden berichten.
Ursachen.
Die Ursache für RDS wird in einer funktionalen Störung des Nervensystems und der Darmmuskulatur vermutet. Hierbei geraten die Darmmuskeln in einen dauerhaft erregten Zustand, welcher die Regulierung des Darmes durcheinander bringt und ein „Schmerz“-Signal an das Gehirn weiterleitet.
Therapie.
Die Behandlung von Patienten mit RDS basiert auf einer positiven Diagnose des Syndroms, dem Ausschluss organischer Störungen und spezifischen Therapien. Sie sollte sich dabei mit den drei wichtigsten krankheitsbedingten Faktoren befassen:
1. psychosoziale Störungen
2. Hypersensibilität des Magens
3. Verdauungsprobleme
Viele Therapieansätze konzentrieren sich auf die Symptombehandlung, wie die Reglulierung des Ballaststoffkonsums bei Verstopfung, die Verabreichung von Medikamenten gegen Durchfall und zur Entspannung der glatten Muskulatur sowie von Psychotropika bei Schmerzen, Durchfall und Depressionen.
Patienten mit leichten oder selten auftretenden Symptomen können von der Herstellung einer Arzt-Patienten-Beziehung, der Patientenaufklärung und -einfachen Maßnahmen wie einer Ernährungsumstellung profitieren. Patienten die an Verstopfung leiden können zusätzlich mit milden osmotischen Abführmitteln, welche durch die erhöhte Salzkonzentration das Wasser aus den Blutgefäßen und dem umliegenden Gewebe in den Darm hineinziehen, behandelt werden. Stärkere Abführmittel sollten Patienten vorbehalten sein, die auf die vorgenannten Methoden nicht ansprechen.