studien-migräne


Kopfschmerzen sind eine der häufigsten Beschwerden bei Patienten, die hausärztliche Hilfe aufsuchen. Mehr als 90% der Patienten leiden an primären Kopfschmerz. Obwohl Spannungskopfschmerzen die häufigste Art von Kopfschmerzen sind, nehmen Patienten*innen mit dieser Art von Kopfschmerzen selten ärztliche Hilfe in Anspruch. Migräne jedoch ist die häufigste Kopfschmerzdiagnose, welche in den hausärztlichen Praxen gestellt wird. Migräne ist eine chronische, oft vererbte Erkrankung, die mit Überempfindlichkeit des Gehirns, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit einhergeht. Migräne führt zu einem deutlichen Rückgang der Lebensqualität, gemessen an körperlichen, geistigen und sozialen Aspekten.

Diagnostik.

Die Diagnose beruht auf der Klärung der klinischen Vorgeschichte, sowie eine unauffälligen neurologischen Untersuchung, welche sekundäre Kopfschmerzen ausschließen soll. Die zur Hilfenahme von Bildgebenden Verfahren sind erst bei Beschwerden mit ungewöhnlicher Klinik und Kopfschmerzen mit psychosomatischen Auffälligkeiten von Nöten. Durch das Führen eines Kopfschmerztagebuches wird der Prozess der Diagnostik erleichtert. Hierbei können die Anfälle anhand Kategorien wie Schmerzstärke, Dauer, Schmerzlokalisation und Begleiterscheinungen klassifiziert werden.

Auslöser der Migräneattacken.
Migräne gilt als eine erbliche Erkrankung der kortikalen Übererregbarkeit. Einige Patienten*innen mit Migräne sind in der Lage, Kopfschmerzauslöser zu identifizieren. Auslöser können unregelmäßig oder ergänzend sein und sind nicht spezifisch für Migräne. So ist die Menstruation zum Beispiel ein Auslöser für 60% der weiblichen Migräneanfälle. Stress oder "Enttäuschung" nach einem stressigen Ereignis, einer Änderung des Schlaf- oder Mahlzeitenplans und Umweltfaktoren wie Lärm, Geruch oder flackerndes Licht können auch ein Auslöser für einen Migräneanfall sein. Etwa ein Viertel der Patienten mit Migräne erkennen bestimmte Lebensmittel als spezifische Auslöser. Zu diesen Auslösern gehören Mononatriumglutamat (auch bekannt als Geschmacksverstärker in industriell hergestellten Lebensmitteln), Nitrit (ein Konservierungsmittel), Tyramine (in Weinen und gelagerten Lebensmitteln wie Käse zu finden) und Phenylethylamin (in Schokolade, Knoblauch, Nüssen, rohen Zwiebeln und Samen zu finden). Alkohol jeglicher Art, künstliche Süßstoffe, Zitrusfrüchte, eingelegte Produkte und Essig sind weitere mögliche Auslöser. Jedoch nicht alle Patienten*innen reagieren auf diese Auslöser, so dass eine Ernährung, die diese Lebensmittel vollständig beseitigt, kein „migränefreies Leben“ garantieren kann.

Migräne zählt zu den häufigsten Arten von Kopfschmerzen und tritt bei Frauen häufiger als bei Männern auf.